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Wie kam es zum Krippenparadies?


Soweit ich an meine Kindheit in den 1950er-Jahren zurückdenken kann, habe ich Freude an Weihnachtskrippen. Selbstverständlich stand bei uns an Weihnachten auch immer eine Krippe unter dem festlich geschmückten Weihnachtsbaum. Eine sehr schlichte Krippe mit einfachen Figuren, aber allemal dazu angetan, uns Kindern die Weihnachtsgeschichte zu veranschaulichen.

Gerne erinnere ich mich auch an die Besuche der großen Kirchenkrippe in meiner Pfarrgemeinde St. Stephanus in Kessel.

Auch Weihnachtsmärkte und –ausstellungen waren für mich stets ein besonderer Anziehungspunkt.

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Mit den Jahren und mit dem Alter kam der Wunsch auf, sich eine eigene wertvollere Weihnachtskrippe zuzulegen, die von Jahr zu Jahr, soweit jetzt die räumlichen und finanziellen Voraussetzungen hierfür gegeben waren, erweitert werden sollte.

Im Jahre 1992 lernte ich in Münster auf dem Weihnachtsmarkt einen Schnitzer aus dem Ruhrgebiet kennen, der verschiedene Weihnachtskrippen speziell auch aus dem Grödnertal/Südtirol zum Verkauf anbot. Da ich mich nicht auf Anhieb zu einer Entscheidung durchringen konnte, wurde ich für das Jahr 1993 zu seiner Krippenausstellung eingeladen.

Ich habe mich dann für die Rifesser Krippe aus massivem Ahorn, 20 cm groß, in Natur gehalten, entschieden. Die Heilige Familie, Ochs und Esel waren meine ersten Figuren. Dazu ein Mooreichenstall.

Jahr für Jahr wurde die Krippe nun um neue Figuren und später auch zusätzliche Stallungen erweitert. So entstand mit der Zeit eine große Landschaftskrippe samt mehreren Krippengebäuden und mit über 80 Krippenfiguren. Die Landschaft wurde im szenischen Aufbau durch eine Fülle von Ausstattungsaccessoires ergänzt.

Jeweils zur Weihnachtszeit musste in unserer Wohnung ein Zimmer geräumt werden, um die Krippe auch angemessen präsentieren zu können. Ab dem Jahre 2004 wurde die Krippe im Keller des eigenen Hauses in Asperden aufgebaut. Zu Weihnachten 2007 konnte diese sehenswerte Krippenlandschaft auch von Besuchern besichtigt werden.

Nachdem die Krippenausstellung im Keller eine sehr gute Resonanz hatte, verfestigte sich der Wunsch zu einer eigenen Krippenausstellung, zumal jetzt auch durch mein Ausscheiden aus dem Berufsleben entsprechende Zeit zur Verfügung stand.

Von da an wurden gezielt Krippen gesammelt. Nun galt es, für die immer mehr werdenden Krippen eine Herberge zu suchen. Es wurde Ausschau nach geeigneten und finanzierbaren Möglichkeiten in Goch und Umgebung gehalten. Im Jahre 2008 konnte in Kessel ein Unterschlupf gefunden werden in einer leerstehenden ehemaligen Metzgerei.

Wir wollten nicht den Anspruch auf ein Museum erheben, da es weniger galt, Krippenantiquitäten zu zeigen, als dass vielmehr der ideelle Wert der Krippen vorrangig sein sollte, so dass die Idee für das Krippenparadies GocherLand „Transeamus usque Bethlehem“ geboren wurde. In unserer Ausstellung sollten sich die Besucher ein Bild machen können von der Verschiedenartigkeit der Krippenkultur und –kunst sowie der Vielfalt der Formen und Materialien von Krippen und Krippenfiguren.

Unser Wunschtraum, einmal eine eigene kleine Krippenausstellung präsentieren zu können, konnte dann im November 2008 realisiert werden. Pfarrer Dr. Hürter erteilte der Ausstellung den kirchlichen Segen.


Seit 2008 wurde die Krippenausstellung kontinuierlich ausgebaut, so dass sich schon bald räumliche Engpässe auftaten. Das Krippenparadies wurde immer mehr bekannt und zeigte eine entsprechende Besucherresonanz. Nachdem die Räumlichkeiten in Kessel an die Kapazitätsgrenze gestoßen waren, und diese auch nicht mehr für die Krippenausstellung zur Verfügung standen, konnte dank des Entgegenkommens von Theo Janssen das Krippenparadies ab September 2012 nach Asperden, Graefenthalstraße 15, verlagert werden.

Langfristig ist geplant, das Krippenparadies durch ein entsprechendes Vermächtnis dauerhaft zu erhalten.

Mit meiner Krippenfreude habe ich auch meine Frau Monika angesteckt, von der ich beste Unterstützung erhalte und die für die mühe- und liebevolle Dekoration verantwortlich zeichnet. Großzügige Hilfe habe ich beim Aufbau der Ausstellung auch von Freunden erhalten.

Wir erhoffen uns, dass die Ausstellung dazu beiträgt, die Begeisterung für die Krippe in die Familien zu transportieren und den Besuchern die Faszination Krippe näherzubringen.

Vielleicht gelingt es uns, Jung und Alt ein wenig für die Krippe zu begeistern und die Weihnachtsbotschaft wieder verstärkt in die Familien zu tragen.

Krippen sind ein religiöser, künstlerischer und volkskundlicher Schatz, der erhalten bleiben, gepflegt und überliefert werden soll.

Die Krippen laden zum Verweilen, Innehalten und kindlichem Staunen.

Möge sich die Weihnachtsgeschichte in uns stärker verinnerlichen und uns bereichern.

Lasst uns gehen und sehen, war sich zugetragen hat.

Transeamus usque Bethlehem.


Theo & Monika Erps

Nachlass Bamberg





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